Das Projekt

In den letzten Jahrzehnten erleben wir ein dramatisches Artensterben in unserer Tier- und Pflanzenwelt. Insbesondere bei den Insekten, welche die Nahrungsgrundlage für viele Tiere darstellen ist der Rückgang drastisch. Für uns ist es Zeit zu handeln, wir möchten naturnahe Rückzugs- und Lebensräume für unsere heimischen Pflanzen und Tiere schaffen und sind dabei überzeugt, dies im Einklang mit einer sinnvollen und wirtschaftlichen Bewirtschaftung der Flächen zu erreichen.

Der folgende Film stellt den Lebensraum Streuobstwiese am bayerischen Untermain und einige seiner Bewohner kurz vor.


Wir meinen, dass wir regionale Produkte durch eine naturnahe Bewirtschaftung optimal selbst erzeugen können. Ungenutzte, teils brachliegende Flächen möchten wir nutzen um lange Anfahrtswege zu vermeiden und wertvolle Biotope zu schaffen. Nachhaltigkeit fängt im kleinen, vor unserer Haustüre an! Wir arbeiten mit lokalen Landwirten wie etwa bei der Grünlandnutzung der Flächen zusammen. Ein Volksbegehren zur Artenvielfalt ist unsinnig, solange nur das günstige und perfekt gespritzte Obst beim Discounter gekauft wird. Die Projektteilnehmer beteiligen sich bei der Arbeit auf unseren Streuobstwiesen und erhalten neben dem selbst geernteten Obst auch Produkte wie Saft und Apfelwein. Unsere Partner verarbeiten das Streuobst zu wertvollen Premiumprodukten wie sortenreinen Bränden oder wohlschmeckenden Säften und Weinen.

Projektflächen

    Begonnen hat alles mit der ca. 7500qm großen Fläche in Pflaumheim, auf der wir 36 hochstämmige Obstbäume angepflanzt haben. Diese ackerbaulich eher minderwertige Fläche eignet sich ideal als Streuobstwiese, denn die Obstbäume kommen auch mit mageren Böden gut zurecht. Die exponierte Lage, die bereits ab dem Frühjahr unter Trockenheit leidet, bietet ideale Bedingungen für selten gewordene Wildkräuter und Wiesenblumen. Diese sind konkurrenzschwach und haben bei stark gedüngtem Dauergrünland keine Chance gegen das Wiesengras. Der nahe gelegene, ehemalige Steinbruch und der angrenzende Wald bilden ideale Lebensbedingungen für seltene Tiere und Pflanzen.

    Blühende Wiesenblumen als Nahrungsgrundlage für viele Tiere
    Wie alles begann: Neu geschaffenes Dauergrünland und junge Obstbäume im ersten trockenem Standjahr

    Inzwischen sind noch zwei kleinere Flächen, mit jeweils 5 Bäumen hinzugekommen. Diese liegen in Wenigumstadt und haben aufgrund ihrer Hanglage und dem schlechten Zugang keinen ackerbaulichen Wert in der modernen Landwirtschaft. Das Schaffen von Biotopen steht generell nicht in Konkurrenz zur Landwirtschaft, da insbesondere kleine, unzugängliche Flächen mit „schlechtem“ Boden ideale Voraussetzungen für die Lebensräume der Tier- und Pflanzenwelt bieten. Gemeinsam mit den Landwirten, können wir Artenschutz und wirtschaftliche Bearbeitung der Flächen in Einklang bringen.

    39 junge Bäume mit wundervoll klingenden Namen wie Mirabelle von Nancy, Tafelbirne Josephine von Mecheln und selten gewordene Raritäten wie der Braune Matapfel wurden in den vergangenen zwei Jahren gepflanzt. Der Großteil der Bäume kann als Tafelobst genutzt werden, bieten zusätzlich aber auch beste Voraussetzungen für einen originalen Bachgauer Äppelwoi. Bereits 5 alte Obstbäume im Vollertrag sichern uns genügend Ernte um den Interessierten ausreichend Produkte der Streuobstwiese anbieten zu können.

    Hochstamm Palmischbirne kurz vor dem Pflanzen

    Du möchtest Obst selbst ernten, Saft oder Apfelwein abholen? Dann melde dich unter obstundseinefreunde@gmx.de oder komme einfach bei den nächsten Treffen vorbei. Der Deal lautet: Helfen, dann gibt´s Produkte aufs Haus. Alternativ kann ich dir unsere Partner empfehlen, deren Produkte auch teilweise unser Obst enthalten.

    Hessischer Bembel: Die Koordinaten zeigen den Ursprung unseres Äppelswoi